An: Christoph Drexler
Datum: 20.10.20 10:51
Sehr geehrter Herr Dr. Christoph Drexler, M.Sc.,
sehr geehrte Mitglieder des Landeselternverbands Tirol,
im Namen des SPÖ Landtagsklubs bedanke ich mich recht herzlich für Ihren offenen Brief und darf Ihnen die Stellungnahme von Benedikt Lentsch, Bildungssprecher der neuen SPÖ Tirol im Landtag, weiterleiten.
Das Homeschooling hat viele Kinder und Eltern vor neue Herausforderungen gestellt und wir haben gesehen, dass der Zugang zu digitalen Lernmitteln und die Verfügbarkeit einer funktionierenden Internetverbindung in unserem Land eben alles andere als selbstverständlich sind. Mit dem Digi-Scheck hat der Tiroler Landtag auf unsere Initiative hin den ersten Schritt gemacht und eine direkte und schnelle Hilfe geschaffen, um jedem Kind den gleichen Zugang zum digitalen Lernen zu ermöglichen. Wenngleich für die neue SPÖ Tirol Distance Learning kein adäquater Ersatz für den Präsenzunterricht darstellt.
Uns erreichen zahlreiche Zuschriften und Anfragen mit Fragen und Kritik an der erneuten Umstellung des Schulbetriebes. Im Zentrum steht dabei die mangelnde Vorbereitung der Schulen und die - nach wie vor - holprige Umsetzung der digitalen Unterrichtsformen. Die Digi-Scheck-Initiative wurde vom Landtag zwar beschlossen, allerdings wurde nur ein Bruchteil der zur Verfügung gestellten Fördermittel tatsächlich abgeholt. Aus unserer Sicht hat man diese Hilfestellung im Land viel zu wenig kommuniziert, denn der Bedarf ist offenkundig vorhanden.
Weiters schließen wir uns der generellen Kritik der Elternvereine zum Distance Learning an. Solange keine faktenbasierte Notwendigkeit für diese Maßnahme vorhanden ist, muss man deren Gebrauch auf ein erträgliches Minimum reduzieren und schulautonome Möglichkeiten aufrechterhalten, wie beispielsweise Kleingruppen weiterhin im Präsenzbetrieb zu unterrichten. Aus unserer Sicht würden Maßnahmen, wie Unterricht in Schichtbetrieb und zusätzliche öffentliche Verkehrsmittel im Frühverkehr, erheblich zur Entspannung der aktuellen Situation beitragen. Generell wären mehr Transparenz und Einbindung der Betroffenen in die Entscheidungsfindung wünschenswert.
Mit freundlichen Grüßen,
Joachim Fleischmann
Joachim Fleischmann, MA
Landtagsklub SPÖ